Mittwoch, 14. Oktober 2015

14. Okt. 2015 - Welche Hilfsmittel benötigt Isabella?

31 Tage Rett - 31 Fragen zu Rett - 14. Okt. 2015
"Welche Hilfsmittel benötigt Isabella?"

Unsere besondere Tochter hat einen anderen Alltag, als gleichaltrige gesunde Kinder. Die meisten Menschen, die mit dem Thema Behinderung nicht viel anfangen können, können sich auch in keinster Weise vorstellen, was das im Alltag bedeutet, wie viel Unterstützung Isabella im Alltag braucht, und welche Hilfsmittel nötig sind, um Isabella ein Stück Lebensqualität zu geben.
Ohne Hilfsmittel wäre vieles nicht möglich - oder der Alltag nur unter großen Mühen für Isabella (aber auch für uns als Pflegende) zu bewältigen.

Hier mal eine (wahrscheinlich nicht vollständige) Übersicht, von großen/kleinen und teuren/günstigen Dingen, die für Isabella das Leben erleichtern:

sicheres gehen - mit Kopfschutzhelm
gutes gehen - mit ortopädischen Schuhen
stufenloses wohnen - mit Lift im Haus
stufen-loses heimkommen - über die Rampe vor der Haustüre
sicheres sitzen - im Therapiestuhl
sicheres schlafen - im Pflegebett 
sicheres duschen - in der barrierefreien Dusche und im Dusch- u. Toiletten-Stuhl
sicheres baden - in der höhenverstellbaren Badewanne
gutes sehen - nur mit Brille (7 und 10 Dpt, Spezialschliff "bifokal")
sauberes essen - nur mit den übergroßen Batterl (=Lätzchen)
besser kommunizieren - mithilfe des tobii-Sprachcomputers oder Step-by-Step, usw. ...
erzählen von der Schule - möglich durch das Mitteilungsbuch mit Boardmaker-Symbolen
sicher unterwegs - Kurzstrecken im Rollstuhl
sicher unterwegs - Langstrecken im Multivan mit umgebautem Autositz
sicher am Schulweg - täglich mit dem Samariterbund-Fahrdienst
sicher und entspannt auf der Toilette - am Dusch- u. Toiletten-Stuhl
leichter lernen & beschäftigen - mit Tastern, Spezialsoftware, iPad, ... und anderen technischen Hilfen
freies bewegen im Wasser - mit Spezialschwimm-Flügerln "Kraulquappen"
besseres zeitliches orientieren - mit dem TimeTable und Symbolen
frei durchatmen - mit dem Angel-Vac Nasensauger
frei von epileptischen Anfällen - mit 2x täglich Medikament
frei von Verstopfung - mit täglicher MOVICOL-Dosis
ruhig bei Panik-Attacken - mit der Sanddecke
Schutz vor Stereotypien - die Handschienen
sicher radfahren - mit dem Therapietandem
warme Finger - mit Spezialhandschuhen mit Zipp

Wenn ich mir das jetzt so alles mal durchlese - phuu ... da kommt doch ganz schön vieles zusammen, vieles davon ist mehrmals täglich in Gebrauch, manches nur täglich oder wie die Schwimmflügerl nur gelegentlich und doch - was täten wir ohne sie?

Und obwohl es soo viele sind, wir sind verdammt froh, die Möglichkeit zu haben, diese Hilfsmittel benutzen zu können, nicht nur die großen Hilfsmittel wie unser toller Lift, die Badewanne im neuen Haus, der tolle neue Rollstuhl, ... sondern auch die kleinen Dinge wie die Batterl fürs Essen oder der Nasensauger, oder der Kopfschutzhelm  ...

Jedes dieser Dinge erleichtert Isabellas Leben und trägt so massiv zu ihrer Lebensqualität bei.

Ein herzliches DANKE schön für die Spenden von vielen Firmen, Vereinen, Stiftungen und Privatpersonen, die uns viele dieser speziellen Hilfsmittel und behindertengerechten Ausstattungen ermöglicht haben, die Isabellas bzw. unser Leben immens erleichtern!


1 Kommentar:

  1. Einen Teil der aufgezählten Sachen (Helm, Rollstuhl, Walker, Orthesen, ...) hatten wir auch in Gebrauch (inzwischen ist es nur noch der Reha-Autositz) und ich war regelmäßig froh, dass die gesetzliche Krankenversicherung all unsere Sonderwünsche bezahlte. Irgendwann hatte ich mal überschlagen undwar auf 35.000 € an Hilfsmitteln gekommen. "Da muss 'ne alte Frau lange 'für stricken."

    Schade, dass das in Österreich (und auch bei deutschen Privatkassen) offenbar anders ist. Schön, dass ihr zumindest Spender habt, die einen Teil eurer Kosten übernehmen. (Dafür beneide ich euch regelmäßig, wenn ich die Reha-Berichte lese. Das kenne ich in dieser Form nicht.)

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