Isabella im Alter von 2,5 Jahren |
Das Rett-Syndrom verläuft in verschiedenen Stadien.
Nach zunächst weitgehend unauffälliger Entwicklung kommt es zu einem
Entwicklungsstillstand und in der Folge zum Verlust vorhandener Fähigkeiten und
Desinteresse an der Umwelt.
Diese Phase ist für die Eltern besonders schwierig,
weil in ihr intellektuelle Fähigkeiten verloren gehen und der emotionale
Kontakt zu den Mädchen nur sehr schwer herzustellen ist. In den darauffolgenden
Jahren stabilisiert sich der Zustand. Die Rett-Mädchen sind dann wieder sozial
zugänglicher und machen kleine Entwicklungsfortschritte. Sie bleiben allerdings
ihr Leben lang in ihren geistigen, kommunikativen und körperlichen Fähigkeiten
sehr stark behindert.
Im Verlauf des typischen
Rett-Syndroms können folgende Stadien unterschieden werden:
Das
frühe Stadium im Alter von 6 bis 18 Monaten:
Es kommt zu einer Verlangsamung und einem
Stillstand in der Entwicklung. Die Mädchen nehmen weniger Augenkontakt auf und
verlieren das Interesse an Spielzeug. Dieses Stadium wird oft erst rückblickend
erkannt.
Das
zweite Stadium, meist im Alter von 1 bis 4 Jahren:
Es verläuft meist sehr dramatisch, die betroffenen
Mädchen verlieren in kurzer Zeit die bereits erworbene Sprache und
Handfertigkeiten. Das Kopfwachstum ist verlangsamt. Die Mädchen sind irritiert,
weinen, schreien und beginnen mit stereotypen Handbewegungen. Viele zeigen
autistische Züge und ihre kommunikativen Fähigkeiten sind stark
beeinträchtigt.
Das
dritte Stadium:
Hier tritt eine relative Stabilisierung ein und die
Kinder erlangen wieder einzelne Fähigkeiten, die insbesondere ihre
Kommunikation betrifft. So können sie sich durch Augenkontakt und
teilweise mit Hilfe Unterstützter Kommunikation mit
ihrer Umwelt verständigen. Die motorischen Fähigkeiten sind weiter stark
eingeschränkt, epileptische Anfälle treten häufig auf. Dieses Stadium kann
Jahre andauern.
Das
späte Stadium:
Es stehen zunehmende Bewegungsstörungen und
orthopädische Probleme, insbesondere eine Skoliose (Wirbelsäulenverkrümmung),
im Vordergrund. Die kommunikativen Fähigkeiten und verbliebenen Handfunktionen
nehmen jedoch nicht weiter ab.
Die Lebenserwartung ist prinzipiell nicht
eingeschränkt, obwohl die Sterblichkeit offenbar leicht erhöht ist. Durch das
Auftreten einer schwerwiegenden Skoliose können innere Organe
beeinträchtigt werden. Es kommt dadurch häufiger zu Lungenentzündungen. Schwere
epileptische Anfälle und unklare Herzrhythmusstörungen können für die
plötzlichen Todesfälle, von denen vereinzelt berichtet wird, verantwortlich
sein.
1 Kommentar:
Danke für die posts. So kann man sich viel mehr vorstellen unter dem rett Syndrom. Lass euch ganz liebe Grüße hier, Tanja
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